Sat, Feb 23, 2019
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SV Darmstadt 98   SG Dynamo Dresden
Kai Schmitz K. Schmitz Manager M. Walpurgis Maik Walpurgis
€40.85m Total market value €8.10m
26.7 ø age 25.4

Gesamtbilanz: 2. Bundesliga

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23. Spieltag: SV Darmstadt 98 - SG Dynamo Dresden

Feb 19, 2019 - 8:35 PM hours
SV Darmstadt 98 gegen SG Dynamo Dresden, Teil 4.

Zunächst einmal hatte ich trotz der bescheidenen Resultate und der damit nahezu perfekt korrespondierenden Spielweise unserer Jungs nicht damit gerechnet, dass unser Trainer am 23. Spieltag nicht mehr Dirk Schuster heißen würde. Insofern musste ich meinen ursprünglichen Ansatz für diese Spieltags-Vorschau deutlich überarbeiten, denn eigentlich war ich eher von einem „Schicksalsspiel“ für den Kollegen Walpurgis ausgegangen. Richtungsweisend wird die Partie wohl trotzdem werden, allerdings eben nicht mehr für unseren ehemaligen Erfolgstrainer, für den man vor einiger Zeit noch die Ludewig Statue ausgetauscht hätte.

Die bisherigen drei Duelle zwischen unseren 98ern und der Sportgemeinschaft aus Dresden markierten für die Lilien eigentlich immer Wendepunkte der Saison. Das 3:3 im Heimspiel der Hinrunde 17/18 stand gewissermaßen für das Ende des erfolgreichen Fring‘schen „Hurra-Fußballs“. Es war vielleicht das letzte Spiel, bei dem man unter seiner Ägide noch den Eindruck vermittelt bekam, dass dieses Team im positiven Sinne zu allem fähig sei. Der 2:0 Auswärtssieg vor ziemlich exakt einem Jahr in einer damit auch fast identischen Phase der Saison war die Initialzündung für ein weiteres, zumindest kleines Darmstädter Wunder in Form des letztlich erfolgreichen Klassenerhalts 17/18. Für solche Darmstädter Fußballwunder war in den letzten 5+ Jahren eigentlich immer zu großen Teilen Dirk Schuster mit freundlicher Unterstützung des lieben Fußballgotts verantwortlich. Das sollte man auch in diesen schweren Zeiten nicht vergessen – die stolze Eintracht aus Braunschweig würde wohl jeder Zeit mit uns tauschen.

Beim letzten Aufeinandertreffen im Rudolf-Harbig-Stadion schließlich verabschiedeten sich die Darmstädter mit 1:4 krachend vom Traum, unter ihrem nun ehemaligen Wundertrainer ein zweites Mal die zweithöchste deutsche Spielklasse zu rocken. Stattdessen ging die Reise stetig Richtung Tabellenkeller weiter. Dank der schwächelnden Konkurrenten war die Treppe nach unten bisher sehr lang gewesen. Genau das hat sich inzwischen aber geändert, denn Magdeburg – jenes Team, mit dem Dynamo die innigsten Fanfreundschaften pflegt - und Ingolstadt stürmen diese nun hinauf, als gäbe es kein Morgen mehr. Aktuell ist es schwer vorstellbar, dass die genannten Teams noch lange im Rückspiegel von Darmstadt und Dresden verharren werden. Eher sehe ich da noch Fürth, Aue oder Bielefeld mit in der Abstiegs- bzw. Relegationsverlosung.

Am 23. Spieltag der Saison 18/19 treffen nun also jene beiden Teams aufeinander, die vielleicht als aktuell formschwächste der 2. Bundeliga zu bezeichnen sind. Bei beiden Vereinen brennt daher so langsam der Baum, zugegebener Maßen am Böllenfalltor etwas heftiger als an der Lennéstraße. Dabei sah in Dresden bis zur Winterpause eigentlich alles danach aus, als spiele Dynamo genau jene „sorgenfreie Saison“, die sich eigentlich die 98er als Saisonziel vorgenommen hatten. Nach gerade einem Punktgewinn im Jahr 2019 scheint die drohende Langweile aber doch noch zu weichen. Zumindest stünden die Lilien im Falle eines Erfolgs mit zwei Toren Differenz auf einmal von der Platzierung her sogar sorgenfreier da, als der 8-malige DDR-Oberligameister.

Hatte Dynamo gegen den HSV noch Pech, so war das jüngste Heimspiel gegen Jahn Regensburg über weite Phasen klarer Beweis dafür, dass dieser Mannschaft momentan einfach das Selbstvertrauen fehlt und stattdessen die Verunsicherung bei jedem Akteur greifbar scheint. Selbst Routiniers wie Patrick Ebert versagen in aussichtsreichster Position mehr oder minder kläglich. Auch Maik Walpurgis gerät so langsam in eine Situation, in der man besser keine langfristigen Mietverträge für die eigene Wohnung am bisherigen Arbeitsort mehr abschließen sollte – wobei Dresden als Stadt durchaus lebenswert ist, auch für entlassene Trainer. Da sein Vorgänger Uwe Neuhaus in seiner Person durchaus guten Ruf und Arbeitswillen vereint, stünde die SGD im Fall einer Entlassung des Cheftrainers finanziell deutlich besser da als der SVD, der demnächst drei Trainerteams zu bezahlen hat. Vielleicht tue ich Herrn Walpurgis ja Unrecht, aber ich hoffe wie sicher auch der ein oder andere Dynamo-Fan, dass ein Lilien-Heimsieg am Samstag dann tatsächlich den nächsten Trainerwechsel in Liga 2 zur Folge hätte.

An dieser Stelle bin ich dann auch doppelt egoistisch, denn wie schon mehrfach in diesem Forum geschrieben, unterstützte ich im Regelfall – Spiele gegen die Lilien sind die einzige Ausnahme - die schwarz-gelben Jungs in meiner Wahlheimat. Ich bin es inzwischen mehr als leid, gerade bei den Heimspielen in Dresden eine Trauervorstellung nach der nächsten erleben zu müssen. Man kann es fast nicht anders interpretieren, als dass der stimmgewaltige K-Block der Mannschaft mehr Versagensangst als Selbstvertrauen vermittelt. Dabei hatte man sich gerade letztes Wochenende mit einem „Motivationseinlaufvideo“ doppelte Mühe gegeben, die Mannschaft zum bitter nötigen Erfolg zu treiben.

Erschwerend kommt hinzu, dass mit Kapitän Hartmann, der sich mit unserem Felix Platte in Sachen Verletzungspech die Hand geben kann, ein wichtiger Führungsspieler diese Saison kaum noch zum Faktor werden wird. Zu allem Überfluss fehlt nun auch Florian Ballas verletzungsbedingt, der gegen Regensburg noch am nächsten dran war an einer soliden Partie im Abwehrzentrum. Somit werden zwei defensive Schlüsselspieler jenseits der 1,90 m gegen Darmstadt ausfallen. Das lässt die Lilien-Aktien theoretisch ein wenig steigen. Die bosnisch-dänische Alternative in Sachen „Körperlichkeit“ in Form der 1,93 m Abwehrkante Dario Dumic stand zuletzt nicht einmal im Kader. Allerdings kann man aus dieser vermeintlichen Schwäche im Dynamo-Abwehrzentrum nur Kapital schlagen, wenn man den Gegner dann auch mal unter Druck setzt. Zur Not darf das auch gerne über endlich mal wieder vernünftig ausgeführte Standards geschehen. Diese Stärke aber scheint unseren Jungs ja seit geraumer Zeit fast vollständig abhandengekommen zu sein. Elfmeter nehme ich da mal großzügig aus.

Was erwartet uns nun am kommenden Samstag auf der Baustelle Böllenfalltor für ein Spiel?
Zunächst einmal sollten sich Heim- und Auswärtsstärke der beiden Teams in etwa egalisieren, denn man steht hier jeweils auf einem respektablen 9. Platz in der 2. Liga. Das wäre auch umgekehrt so gewesen, wenn die heimschwachen Dynamos im Harbigstadion gegen das mieseste Auswärtsteam der gesamten Liga hätte antreten müssen. Schon verrückt, dass unter dem gleichen Trainer offenbar sämtliche Tugenden der Vergangenheit verloren gegangen sind – defensive Stabilität, Auswärtsstärke (siehe Saison 15/16 in Liga 1) und torgefährliche Standards. Am schlimmsten wiegt aber vielleicht der aktuelle Eindruck, dass unser Team recht wenig mit jenem eingeschworenen Haufen von fußballerisch limitierten Charakterköpfen zu tun hat, der einst unser „Erbgut“ ausgemacht hat.

Wenn Fußball tatsächlich vorhersehbar wäre, dann wird man am Samstag wohl bereits ab der ersten Minute auf beiden Seiten die totale Verunsicherung spüren, welche aktuell in den Köpfen aller beteiligten Spieler herrschen dürfte. Die einstige, ballverliebte „Passmaschine“ Dynamo Dresden wird mutmaßlich darauf lauern, aus der nur quantitativ sicher aufgestellten 5er-Kette (s.o.) heraus Darmstadt über seine senegalesische „Rakete“ Moussa Koné (selbst Heller ist hier nicht schneller, allerdings ist auch Koné angeschlagen) und den ebenfalls recht flotten Haris Duljevic – wenn Walpurgis ihn denn überhaupt lässt - auszukontern. Das hat auch gegen Regensburg fast funktioniert, wenn man denn nicht vor dem Tor in aussichtsreichster Position jeweils den Flattermann bekommen hätte. Der Jahn ist übrigens in meinen Augen ein Team, in dem ich als halbwegs fußballinteressierter zwar keinen Spielernamen wirklich auswendig kenne, wo aber die Mannschaft als solche nahezu optimal zu funktionieren scheint. Genau dieser Matchplan und die nötige Aggressivität und Laufbereitschaft geht unseren Jungs und zu Teilen auch den Dynamos gerade fast vollständig ab. Womit wir wieder beim Thema Trainer/Spielphilosophie wären…

Da Überraschungen zwar im Fußball immer wieder vorkommen, ich mir aber beim besten Willen nicht vorstellen kann, dass alleine durch Schusters Abschied unsere Mannen nun auf einmal ein Offensivfeuerwerk abbrennen werden, droht uns der nächste Abnutzungskampf „Marke Sandhausen“. Leichte Hoffnung in Richtung attraktiveres Spiel gibt die Tatsache, dass Dresden eigentlich immer noch eine ganz andere Spielkultur mitbringt als das Team vom Hardtwald. Vielleicht ist auch unser Rasen besser als der Acker in Sandhausen. Außerdem hat mir der direkte Vergleich zwischen Koslowski und Kempkes verdeutlicht, dass auch ein Schiedsrichter deutlichen Einfluss auf einen möglichen Spielfluss nehmen kann, wenn nicht jede kleine Berührung direkt zur Spielunterbrechung führt. Zuletzt ist ein Grottenkick wie er bei der Paarung SVD-Sandhausen offenbar nahezu unvermeidbarer Weise entstehen muss, im negativen Sinne kaum zu toppen. Da rufe ich mir auch das Hinspiel in schmerzhafte Erinnerung, mein bisher einziges Live-Spiel am Böllenfalltor in dieser Saison. So ein „Sch….spiel“ will ich nicht mehr erleben müssen, das war damals bis auf Tobis Freistoß ganz am Ende wirklich sehr schlimm anzuschauen.

Dass wir den zukünftigen Darmstädter Erich Berko (gilt sein Vertrag eigentlich auch für Liga 3?) in Aktion erleben dürfen, wage ich zu bezweifeln. Er durfte gegen Regensburg schon nicht mehr ran und scheint nicht mehr zu den ersten Optionen auf der Außenbahn zu zählen. In ähnlicher Weise scheint auch der Stern eines Baris Atik gesunken zu sein. Letztes Wochenende kam stattdessen Niklas Kreuzer ins Spiel, der seinen Vertrag unlängst verlängert hat. Bei Walpurgis weiß man aber nie, manchmal hat man den Eindruck dass der Mann es selbst nicht weiß – aber wie schon geschrieben, bei der Bewertung seiner Person bin ich nicht (mehr) wirklich objektiv.

Mir ist es im Grunde egal, wer am Samstag im blauen Trikot auf dem Platz steht. Ich möchte aber genau jene Tugenden sehen, die zu den positiven Erscheinungen der Schuster Ära gezählte haben. Laufbereitschaft, aggressives Arbeiten gegen den Ball, den Platz für den Gegner extrem klein wirken lassen, schnelles Umschaltspiel, unbedingter Siegeswillen wenn es wirklich zählt, tödliche Standards und von mir aus auch mal unter Druck die Fensterscheibe eines Baggers auf dem Sandhaufen der ehemaligen Gegengeraden zerschießen. Am Ende müssen natürlich drei Punkte stehen, von mir aus auch ohne Schönheitspreis, alleine das zählt.

Den Gästen wünsche ich trotzdem wie mir selbst eine gute Anreise und schöne Zeit in Südhessen. Auch wenn ihr im Gästeblock relativ wenig kaputt machen könnt, bewegt euch auch im Sinne der Sportgemeinschaft im fairen Rahmen. Gerne so laut und stimmungsvoll es geht, aber bitte ohne es zu übertreiben. Gegen Bochum wird dann hoffentlich endlich mal wieder „gemeinsam“ mit neuem Trainer vor mehr als 25.000 schwarz-gelben Fans im RHS gesiegt. Das macht viel mehr Spaß, als den aktuell am Abgrund wandelnden Heinern auf ihrer in Liga 3 kaum zu finanzierenden Großbaustelle das Licht auszuknipsen. Schließlich waren die Lilien beim 1:4 im Hinspiel auch kein Spielverderber!
This contribution was last edited by Lilienfieber on Feb 26, 2019 at 11:14 PM hours
Show results 1-3 of 3.
Zitat von Heiner81

Irgendwas zwischen "Sie können es nicht besser" und "der Trainer passte nicht mehr zum Team". Beides lässt sich nicht dadurch lösen, dass KEIN Trainer auf der Bank sitzt.


1. Kai Peter Schmitz ist Trainer mit A-Lizenz. Zur Motivation muss das Trainerteam wahrscheinlich für Samstag nicht viel beitragen. Es gilt den Gegner zu analysieren und die Mannschaft entsprechend vorzubereiten. Das ist sein Job, er hat als Videoanalyst auch schon für Gladbach und Paderborn gearbeitet. Er war die ganze Zeit nah dran, sieht die Spieler täglich, hat alle Spiele aus nächster Nähe gesehen und wird schon zu Schuster-Zeiten Ideen gehabt haben, was er anders machen würde.

2. Was glaubt Ihr, wie die in Dresden gerade kotzen? Die wissen nun gar nicht, was auf sie zukommt. Welche Spielidee, welches System, welche Spieler. Das wir leicht ausrechenbar waren, war eins unserer Hauptprobleme unter Schuster

3. Diese Interims-Geschichten funktionieren oft so gut, dass man sich hinterher fragt, ob man überhaupt noch einen neuen Trainer braucht. Ich habe kein schlechtes Gefühl, lasst die Jungs mal machen.
So, atmen!

Was ich gesehen habe waren

....gutes Coaching durch Schmitz. Klare Anweisungen, was das Positionsspiel angeht, z.B. an Dursun und Heller, die die Spieler auch erreicht haben. Gut meiner Meinung nach auch, dass er nach Moritz-Ausfall nicht Kempe auf die 6 zurückgezogen hat sondern Stark brachte

....einen starken Heller!

....einen schwachen Holland, mit einigen Stellungsfehlern und Stockfehlern bei der Ballannahme, auf der anderen Seite keine Gefahr über unsere rechte Abwehrseite.

....wenig Durchschlagskraft im Spiel mit dem Ball, aber endlich mal ein erfolgreich vorgetragener Konter.

Vielen Dank Kai Peter Schmitz, Herr Grammozis übernehmen Sie, es gibt noch viel Arbeit!
This contribution was last edited by DAvorne on Feb 23, 2019 at 3:06 PM hours
Fazit zu Beginn: Es war das erwartet enge Spiel mit dem erhofften Ergebnis aus Sicht der Lilien.

Durch das 2:0 stehen die 98er nun sogar wieder vor den Dynamos aus Dresden. Je nachdem, was heute noch auf den anderen Plätzen passiert, ist der 23. Spieltag am Ende vielleicht optimal für uns gelaufen. Auch meine persönliche Bilanz im F-Block bleibt nach dem missglückten Auftakt damals gegen den Club im Juni 1985 makellos. Leider waren es in der jüngeren Vergangenheit nur ganze drei Besuche (Düsseldorf, Aue, Dresden) auf der Haupttribüne. Nicht auszudenken wo wir stünden, wenn ich dort eine Dauerkarte hätte…

Die werde ich aber weiterhin in Dresden behalten, auch wenn dort im R2 meine Bilanz eher jene eines Abstiegskandidaten ist. Dazu wird es aber nicht kommen, auch wenn in Dresden die Stimmung gerade noch resignierter ausfallen dürfte, als sie es bei uns VOR dem jüngsten Erfolgserlebnis gewesen ist. In der Analyse wird man aber vielleicht mit etwas Abstand feststellen, dass nicht alles schlecht-, sehr wohl aber vieles „dumm gelaufen“ ist. Genauso wie kein Darmstäder nun glauben sollte, dass nun alleine durch den Trainerwechsel die graue Fußballwelt auf einmal rosarot geworden sei. Definitiv hätte das gestern auch daneben gehen können.

Ich weiß ehrlicher Weise nicht, wie man solche Nerven wie Tobi Kempe haben kann. Er spielte sicherlich in letzter Zeit auch verletzungsbedingt unter seinen Möglichkeiten und passte sich damit dem Rest des Teams an. Trotzdem ist der Junge jeden Cent der damals diskutierten Ablöse wert. Für die Gesamtbilanz inkl. Bundesligaaufstieg stellt Tobi wahrscheinlich den finanziellen Gegenentwurf zu Roman Bezjak dar.

Kurz vor dem Spiel ist meine Frau doch tatsächlich dem „Zimmi“ quasi in die Arme gelaufen. Gert Zimmermann ist hier wahrscheinlich weniger bekannt, in Dresden dafür umso mehr. Auch diese „MDR-Moderatorenlegende des Ostfußballs“ konnte sich die Aufstellung der Dresdner nicht erklären. Leider hat es nach dem Spiel mit einem Auftritt in „Zimmi‘s Grätsche“ nicht geklappt, unsere Gemütslage wäre aber wahrscheinlich auch zu unterschiedlich gewesen. Was bleibt, ist ein schönes gemeinsames Erinnerungsfoto vor der Haupttribüne als Andenken an einen zumindest für uns genialen Ausflug ins inzwischen ferne Darmstadt.

Wenn es denn stimmt, dass die „muskulären Probleme“ bei Duljevic und Ebert nicht im Bereich des Ober- und Unterkiefers aufgetreten sind – bei Kone war bekannt, dass er sich seit Wochen durchschleppt – dann ist Walpurgis wirklich nicht zu beneiden gewesen. Auf der anderen Seite spricht dann eine solche Verletztenliste irgendwann auch bei allem Pech gegen die Trainingsinhalte und vielleicht auch die Tatsache, dass inzwischen so ziemlich jede Nummer im Kader irgendwann mal den Anpfiff auf dem Rasen erleben durfte, während bspw. ein Duljevic meistens draußen zusehen durfte. Einspielen kann sich ein Team auf diese Weise kaum und das Wechselspiel erfolgte durchaus wie es Walpurgis selbst gesagt hat nicht nur aus Verletzungszwängen heraus, sondern es hatte auch Formgründe. Für die Form eines Spielers ist aber nun mal maßgeblich der Übungsleiter verantwortlich. Sei es drum, der Blick auf die Aufstellungen hatte mein ohnehin ganz gutes Bauchgefühl fast schon in Gewissheit verwandelt, dass Dynamos sich tatsächlich für das 1:4 Gastgeschenk der Lilien in Dresden revanchieren würde.

Das Spiel selbst hat bis auf die besagte Aufstellung von Dynamo wie schon einleitend geschrieben in etwa meinen Erwartungen entsprochen. Dass für diese bei den 98ern nicht mehr Dirk Schuster verantwortlich war, konnte zumindest ich nicht wahrnehmen. Darauf hoffend, dass die Verantwortlichen insgesamt zu einer richtigen Entscheidung gekommen sind, war die Entlassung vor dem Spiel sicher sinnvoll. Danach hätte man sich wohl schwerer getan, diese zu begründen – zumindest mit Blick auf die Tabelle. Dass Sportfreund Schmitz wiederum „Schuster-Like“ an einer anderen, schwer in der Kritik stehenden Personalie festgehalten hat, war für mich mit spielentscheidend. Ich bin kein Heller-Fanboy, aber er war aus meiner Sich der gestern mit der entscheidende Siegfaktor auf dem Feld, gerade auch weil Dynamo wohl verletzungsbedingt deutlich weniger Speed auf den Rasen gebracht hat, als sie es normaler Weise gekonnt hätten. Das war von Marcel wie ich finde in offensiv wie defensiv ein großes Spiel, diesmal sah man definitiv deutlich mehr Genie als Wahnsinn.

Das Ergebnis der Begegnung war vorher aus meiner Sicht völlig offen und so stellte sich die Partie insgesamt auch auf dem Rasen dar. Nervosität auf beiden Seiten mit leichten optischen Vorteilen bei der Heimmannschaft. In Sachen Chancen war aber Dynamo zumindest ebenbürtig. Hätte man diese ähnlich wie im Hinspiel verwertet, dann würde ich heute wahrscheinlich relativ traurig dasitzen und mich damit trösten, dass dann wenigstens Dynamo eine sorgenfreie Restsaison bevorstünde.

Abschließend noch ein wenig Spielerkritik: Heuer-Fernandes ist und bleibt für mich der beste Torhüter in Liga 2, quasi unsere Lebensversicherung. Da sehe ich zu seinem durchaus talentierten Pendant im Dynamo-Tor momentan doch noch einen Klassenunterschied. Der eine ist eben wohl auf dem Höhepunkt seines Schaffens, während Schubi vielleicht die Zukunft gehört, wenn sie denn seine Berater nicht verpfuschen. Mit Heuer hatte übrigens auch Frings einen besseren Punkteschnitt eingefahren, als es Dirk Schuster im Rahmen seiner zweiten Amtszeit gelungen ist.

Franke/Wittek passen wie ich finde ganz gut, wobei Wittek ein Kandidat zu sein scheint, der uns durchaus mal eine Unterzahl bescheren könnte.

Fabi hat mir gestern insgesamt nicht besonders gut gefallen. Seine Seite war tlw. ziemlich offen, die Zweikampfführung fand ich mitunter etwas grenzwertig und teile die Einschätzung einiger Dynamos, dass er bei seinem beidfüßigen Einsteigen in der 2. Halbzeit tatsächlich Glück hatte, dass der Schiri die Aktion als sauberes Ballspielen bewertet hatte. Kapitän hin oder her, vielleicht verdient Sebastian Hertner mal eine Chance. Höhn spielte wie ich finde „im Rahmen seiner Möglichkeiten“ als RV.

Unser „Königstransfer“ Victor Palsson hat sicherlich körperlich und mental beste Grundlagen, um ein Führungsspieler zu sein. Leider steht Körpersprache auf dem Platz und mutmaßlich auch mancher gute Gedanke im Kopf des Spielers im recht krassen Gegensatz zu einigen Passversuchen, die wahrscheinlich auch in der 1. Kreisliga böse Blicke der Mitspieler provozieren würden. Ich hoffe, dass das noch wird und der Junge es momentan einfach erzwingen will, worunter letztlich die Präzision leidet.

Moritz kann man nicht bewerten und den Auftritt unseres „Local hero“ Stark fand ich durchaus ansprechend.

Zu Heller und Kempe hatte ich bereits eine deutliche Meinung geäußert. Auch Marvin Mehlem hat wie ich finde gezeigt, dass er in die Startelf gehört und wir in ihm auch tatsächlich jemanden in unseren Reihen haben, der nicht nur die grobe Klinge schwingen kann.

Dursun schließlich steht nun bei 8 Saisontoren, rackert wie eh und je und erfüllt wie ich finde alle Erwartungen, die wir realistischer Weise in einen finanzierbaren Mittelstürmer haben dürfen. Außerdem haben neben ihm gestern ja quasi auch die Herren Meier und Modeste für die 98er getroffen – wer soll so einen Sturm noch aufhalten…
This contribution was last edited by baumzaehler on Feb 24, 2019 at 9:13 AM hours
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